Dein Start ins Gartenjahr – wie Du dich perfekt auf die Saison vorbereitest

Das Frühjahr kommt, die ersten Vögel zwitschern und auf einigen Wiesen finden sich die ersten Schneeglöckchen. Für jeden Gartenbesitzer sind das die ersten Zeichen, sich auf die neue Saison vorzubereiten, um die bald kommende Wärme und Sonne ideal auszunutzen. In diesem Artikel erfährst du, woran du denken solltest und was du dabei aus permakultureller Perspektive alles beachten kannst.

Deine Beete Planen

Wenn du dir noch nicht sicher bist, was du in diesem Jahr alles anpflanzen möchtest, ist jetzt der ideale Zeitpunkt, um dir darüber Gedanken zu machen. Dabei solltest du die Größe deiner Beete beachten, aber auch was du im letzten Jahr dort angebaut hast. Im Sinne einer guten Fruchtfolge macht es nämlich Sinn, Starkzehrer wie Tomate, Kartoffel oder Aubergine nicht wieder im gleichen Beet anzubauen. In solchen Beeten sind Schwachzehrer oder eine Gründüngung mit Lupine oder Erbsen besser aufgehoben. Alternativ dazu kannst du dir auch überlegen das Beet mit Kompost aus deinem Garten oder Pferdemist zu düngen – der kann bis zum Saisonstart nämlich ideal verrotten und dein Beet ist wieder fit für Starkzehrer. Eine gute Übersicht über Stark-, Mittel- und Schwachzehrer findest Du hier.

Wenn du dich für eine grobe Planung entschieden hast, solltest du auch nochmal deine Saatgutbestände prüfen: Hast du von allen Pflanzen noch genügend Saatgut oder möchtest du in diesem Jahr ein paar neue Sorten ausprobieren? Ist dein vorhandenes Saatgut noch keimfähig? Mit einer Keimprobe wirst du schnell merken wie gut dein Saatgut noch keimt und ob du ggf. mehr Saatgut brauchst, um deine anvisierte Pflanzenzahl für dieses Jahr zu erreichen. Saatgut aus ökologischem Anbau bekommst du bei uns im Online Shop. Solltest Du Hochbeete in deinem Garten haben, musst du ggf. auch nochmal Erde oder besser Kompost nachfüllen, weil sich die Erde über den Winter meistens ein Stück setzt und verdichtet.

Deine Pflanzen vorziehen

Wenn du dich entschieden hast, wie du deine Beete bepflanzen möchtest, kannst du bei einigen Pflanzen schon anfangen, das Saatgut in Töpfen vorzuziehen. Vor allem bei Nachtschattengewächsen wie Tomate, Paprika und Chili und Aubergine ist diese Vorgehensweise grundsätzlich sinnvoll: Je größer die Pflanze auf der Fensterbank wird, desto schneller wird sie sich im Beet zurechtfinden und Früchte bilden, die dann schneller reif werden.



Dabei musst du aber darauf achten, die Pflanzen rechtzeitig in einen größeren Topf umzusetzen, damit sich die Wurzeln gut entwickeln können und nicht durch die Topfwand begrenzt sind – das hindert nämlich auch das Pflanzenwachstum. Ins freie sollten die Pflanzen erst wenn es warm genug dafür ist. Es ist vor dem Auspflanzen auch sinnvoll, die Pflanzen erstmal für einen oder zwei Tage raus zu stellen, damit sie sich an die veränderten Umweltbedingungen gewöhnen können.

Dein Gewächshaus vorbereiten

Einige Gärtner haben heute wegen der vielen Vorteile auch ein Gewächshaus in ihrem Garten stehen. Bei einem Foliengewächshaus nimmt man die Folie im Winter meist ab, um sie vor Wetterschäden zu schützen – diese kann jetzt wieder befestigt werden. Bei Glasgewächshäusern sollten alle Scheiben auf Schäden geprüft werden und ggf. die Scharniere geölt werden, damit im Sommer die Hitze gut abziehen kann. Wer noch kein Gewächshaus hat, kann sich überlegen sich noch im Frühjahr eins zuzulegen – Gewächshäuser sorgen vor allem bei wärmeliebenden Pflanzen für einen Schnellstart und bieten ideale Bedingungen für eine reichhaltige Ernte von Tomaten, Paprika und Co.

Deinen Kompost ernten

Solltest du einen Komposthaufen im Garten haben ist, abhängig davon wann du ihn angelegt hast, jetzt schon der Zeitpunkt ihn zu ernten. Um zu testen, ob der Kompost reif ist kannst du mit einem Spaten eine Probe entnehmen und prüfen wie die einzelnen Schichten aussehen. Ist der Kompost noch voller Würmer und anderen Organismen und die Bestandteile noch nicht verfallen braucht er noch ein bisschen Zeit. Wenn die einzelnen Bestandteile kaum noch zu identifizieren und das Substrat sehr erdig ist, ist der Kompost reif für die Ernte. Du tust deinen Jungpflanzen und Gehölzen einen großen Gefallen damit, wenn du sie im Frühjahr mit Kompost fütterst, denn er enthält viele notwendige Pflanzennährstoffe, allen voran Stickstoff, und ist sehr saugfähig.

Solltest du noch keinen Kompost haben, ist JETZT der Zeitpunkt damit anzufangen. Kompost ist eine der besten Ressourcen, die man im eigenen Garten haben kann, denn du kannst ihn zum düngen aber auch zum Anziehen von Jungpflanzen verwenden und er verbessert die Bodenstruktur immens. Vor allem auf stark sandigen oder lehmigen Böden sorgt der Kompost für den idealen Ausgleich, weil er die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens verbessert. Gleichzeitig kannst du deine Küchen- und Gartenabfälle ideal in Kreisläufen in deinem eigenen Garten verwerten und sparst dabei bares Geld: bei vielen Abfallwirtschaftsbetrieben kannst du dich von der Biomülltonnenbenutzung befreien lassen, wenn du einen eigenen Komposthaufen nachweisen kannst. Also einfach Mal informieren und Geld sparen. Ein weiterer Kostenpunkt ist der Kauf von Erde: Im Schnitt braucht man je nach Gartengröße und Beetnutzung mehrere Säcke Erde pro Jahr. Diese kosten Geld und verursachen Plastikmüll. Durch genügend große Komposthaufen kannst du dir den Kauf von Erde in der Regel komplett sparen und hast dabei die volle Kontrolle über die Bestandteile deiner selbstgemachten Komposterde.

Mulchmaterial besorgen

Die vielen Vorteile von Mulch haben wir bereits in der letzten Woche beschrieben. Wenn man Mulchen oder sogar neue Beete durch Mulchen anlegen will, muss man den richtigen Mulch vorrätig haben. Wenn du Beete anlegen willst, macht es Sinn jetzt schon Pappkartons (ungefärbt!) zu sammeln und von Plastikrückständen zu befreien. Was das andere Mulchmaterial anbelangt kannst du überlegen, ob und wann du im Garten eigenes Mulchmaterial ernten kannst. Quellen dafür können z.B. Rasenschnitt oder auch Laub und Gehölzschnitt aus dem Spätsommer sein. Wenn du vorhast, deinen Gehölzen im Frühjahr einen Verjüngungsschnitt zu verpassen, kannst du natürlich auch das daraus abfallende Mulchmaterial einplanen. Falls das nicht ausreichen sollte, kannst du Dir Mulchmaterial auch aus anderen Quellen besorgen: Pferdemist oder Schnittgut aus anderen Gärten oder vom Nachbarn kann hier eine gute Quelle sein, denn viele werfen ihre Bioabfälle weiterhin in den Biomüll. Pferdehöfe haben oft zu viel Mist, den sie gerne kostenlos abgeben. Alternativ dazu kannst du dir auch Kompost aus dem lokalen Kompostwerk abholen. Diesen sollte man aber vorher nochmal durchsieben, da hier meist bis zu 25% Fremdanteil, also zum Beispiel Plastik, im Volumen sein darf.

Gartengeräte überprüfen

Hast du noch alle Gartengeräte auf Lager? Ist im letzten Jahr etwas kaputt- oder verlorengegangen? Sind deine Gartenscheren noch alle scharf? Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt um all das zu überprüfen. Ersetze was nicht zu reparieren ist und repariere was geht. Garten-, Astscheren und Sensen kann man mittlerweile in vielen Baumärkten professionell gegen kleines Geld schärfen lassen. Ein gut sortierter Vorrat an Werkzeugen macht die Gartenarbeit definitiv einfacher.



Wenn du diese Hinweise beachtest, bist du perfekt auf die neue Gartensaison vorbereitet und hast deine Ausrüstung beisammen. Mit dem Beetplan weißt du, wann du wo welche Pflanzen einpflanzt, mit den richtigen Düngern unterstützt sowie den Boden mulchst. Das alles tust du mit gewarteten Gartengeräten. Die Saison kann kommen!
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3 Kommentare zu „Dein Start ins Gartenjahr – wie Du dich perfekt auf die Saison vorbereitest“

  1. Ich habe eine Frage zum Gewächshaus, normalerweise nutzt man es ja für wärmeliebende Pflanzen wie Tomaten & Auberginen, nun sind das alles Starkzehrer, die ja eigentlich laut Fruchtfolge das Beet wechseln sollen. Wie sieht das praktisch im Gewächshaus aus, gerade wenn man nur ein kleines hat? Ich würde es schade finden nur alle 4 Jahre in meinem Gewächshaus Tomaten anpflanzen zu können. Wie sieht da eure Praxiserfahrung aus? Ich habe gehört, dass es bei Tomaten nicht ganz so kritisch ist wie bei Kohl, Zwiebeln und Möhren.
    Könnt ihr das bestätigen?
    LG aus Hamburg Neugraben

  2. Hallo Steffi,

    der Aspekt auf den du an dieser Stelle sicherlich anspielst ist der mit den Nährstoffe, vor allem der Stickstoffversorgung. Alle Nachtschattengwächse, aber auch der genannte Kohl sowie die Möhren sind Starkzehrer wie du das richtig siehst. Es gibt aus meiner Sicht zwei Möglichkeiten darauf zu reagieren.

    1. Kannst du mit Mischkulturen im Gewächshaus arbeiten. Das kann die Nährstoffversorgung der Pflanzen schonmal verbessern, wird aber auf lange Sicht gesehen nicht ausreichen.
    2. Du solltest die Erde jedes Jahr mit stickstoffreichem Kompost, mit Wurmsaft gemischtem Gießwasser oder gut durchgerottetem Mist anreichern. Der beste Zeitpunkt dafür ist nach der Gartensaison, sodass der Stickstoff sich gut in der Erde setzen kann.

    Ich hoffe dir damit geholfen zu haben!
    Viele Grüße

    1. Hi René,

      danke dir für deine Antwort.
      Also ich fasse zusammen:
      Wenn ich mit Mischkultur arbeite (tue ich eh) und jedes Jahr mit Kompost & Mist anreichere muss ich auf meine Tomaten nicht verzichten? Das wäre ja optimal. In den anderen Beeten außerhalb des Gewächshauses würde ich trotz Mischkultur die Starkzehrer jedes Jahr wandern lassen.
      Liebe Grüße
      Steffi

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